Leider müssen wir krankheitshalber das Konzert von Magda Drozd absagen.
Wir wünschen gute Besserung und freuen uns auf Weiteres.

In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Magda Drozd ausführlich mit dem Hören. So fragt sich die Künstlerin und Musikerin im Rahmen ihrer Praxis nicht nur, wie ihre Hörer*innenschaft hört, auch übt sie sich selbst immer wieder im genauen Hinhören. Bei der Produktion ihres zweiten Albums 18 Floors galt ihr Interesse einer ikonischen Wohnsiedlung im Zürcher Kreis 4, in der sie während Jahren wohnte: dem Lochergut. Drozd zeichnete im Verlauf der vergangenen zwei Jahren Fieldrecordings in und von ihrem Wohnhaus auf. Sie untersuchte, wie mit Sound Wissen generiert werden kann und fordert damit gängige Vorstellungen von Gebäuden, dem Wohnen in städtischen Umgebungen und Ökologien des Neben- und Miteinanderlebens heraus. Dabei verstand sie das Gebäude, das ihr als Exempel diente, nicht als statisches Material, sondern als lebenden Organismus. Die Fieldrecordings dienten in der Komposition als Ausgangsmaterial und wurden mit analogen und digitalen Sounds wie Geige, Gitarre, Stimme, Synthesizer oder Drummachine verwoben und zu elf spekulativen Tracks verdichtet, die sich zwischen Sound Art, Ambient und experimenteller Elektronik verorten lassen, wobei an verschiedenen Stellen Einflüsse aus Pop, Indie Rock oder R’n’B deutlich werden.

Entstanden ist ein Album, das eineinhalb Jahre nach Ausbruch von Covid-19 aktueller kaum sein könnte – und das obwohl die Konzeption von
18 Floors in die Zeit vor den Ausbruch der globalen Pandemie fällt. Drozd nahm mit dem Album nämlich die Wichtigkeit vorweg, die dem eigenen Zuhause mit Corona zukommen würde. Sie setzte sich bereits zu einer Zeit, in der die Aufmerksamkeit oft dem Fernen galt, mit den eigenen vier Wänden auseinander und fragte, was das eigene Heim ist und was es sein könnte. Avantgardismus bewies Drozd auch dadurch, dass sie als Ziel ihrer Arbeit nicht die Dokumentation von dem, was da ist, festlegte, sondern von dem, was da sein könnte. So schafft das Album Raum für das Dazwischen, das Ungewisse, das Instabile. Und es kreiert Möglichkeitsräume, wie wir sie heute mehr denn je benötigen.

18 Floors ist Drozds zweites Album. Wie ihr Debüt Songs for Plants (2019) erscheint das Werk bei Präsens Editionen auf Vinyl und digital. Der Zweitling reiht sich im Labelkatalog ein zwischen Alben von Samuel Reinhard, Belia Winnewisser, Martina Lussi und Leo Hoffmann.

Magda Drozd ist eine Künstlerin, deren Arbeit sich auf Musik, Klangkunst und Komposition erstreckt. Ihr Ansatz in der Musik ist experimentell und grenzüberschreitend und nutzt eine Vielzahl von Einflüssen und Techniken, um unverwechselbare und bestechende Klanglandschaften zu schaffen, die sich mit intuitiven und spekulativen Wahrnehmungen der Welt durch Klang befassen. Ihre Musik wurde auf den Labels Präsens Editionen und Hallow Ground veröffentlicht, und ihre Klangperformances und Installationen wurden in verschiedenen Institutionen in Europa gezeigt. Neben ihrer Soloarbeit komponiert sie auch für Film, Videokunst, Theater und Radio.

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